49: Sophie Goltz / Kuratorin von "notes on archives"
Mittwoch, 28. März 2007
Sophie Goltz stellt die von ihr kuratierte Ausstellung "notes on archives" (Galerie IG Bildende Kunst) vor. Dabei wird sie auf aktuelle Lesarten kolonialer Geschichte im Kontext zeitgenössischer Kunstausstellungen sowie künstlerische Strategien der Sichtbarmachung eingehen.
Da die Ausstellung u.a. auf die deutsche Kolonialzeit fokussiert, ist mit Britta Lange (Berlin) an diesem Abend eine Kulturhistorikern eingeladen, die in ihrem Buch "Echt. Unecht. Lebensecht. Menschenbilder im Umlauf (2006)" die Repräsentation so genannter Naturvölker in Kolonialausstellungen, Fotografien von Wilden, Völkerkundemuseen, Kriegsausstellungen und Stummfilmen in Deutschland Ende 19. Jhdt. / Anfang 20. Jhdt. untersucht. Die mit diesen Formen des Zeigens in Umlauf gebrachten "Völkertypen" dienten nicht zuletzt zur Begründung eines "anthropologischen Eigenen" und damit rassistischer Betrachtungsweisen und Kriegspropaganda. In einem gemeinsamen Gespräch mit Filmausschnitten von Fritz Lang soll der Frage nachgegangen werden: Welche Bildökonomien damals wirksam waren und mit welchen Praktiken dieser Geschichtsproduktion Kurator_innen, Wissenschaftler_innen und Künstler_innen heute begegnen?