ZUKUNFTSGESPRÄCHE: Museum herausfordern
Das Volkskundemuseum Wien ist auf dem Weg in eine andere Zukunft. Aber welche Zukunft kann das sein – mit all dem, was so ein Museum an Geschichte mit sich bringt? In drei diskursiven und performativen Veranstaltungen lädt schnittpunkt mit Suy Lan Hopmann dazu ein, gewachsene Strukturen zu hinterfragen, Ressourcen zu verschieben und neue Infrastrukturen zu erdenken. Das visionäre Wiener Museum der Migration zeigt uns, wie radikal das Träumen und das Fordern sein können. Mit Araba Evelyn Johnston-Arthur hinterfragen wir institutionelle Inszenierungen von Dekolonialitäten und fragen nach (neo)kolonialen und post-nazistischen Wunden, Verschüttungen und Verwobenheiten im Zusammenhang von Kontinuitäten des museal organisierten Vergessens. Mit Martina Griesser-Stermscheg erkunden wir das demokratische Potenzial des analogen wie digitalen Museums als Commons. Kurz: Von März bis Juni 2024 träumen, planen und fragen wir uns: Was wäre ein Volkskundemuseum der Zukunft als ein Museum für alle? Eine Gesprächsreihe von schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis: schnitt.org Museum als AufstandDo, 14. März 2024, 18.00 Wir schreiben das Jahr 2045. Das Museum der Migration ist Realität geworden und eröffnet feierlich im Zentrum der Stadt. Was mit MUSMIG gemeint war – „der Stachel im Fleisch nationalstaatlicher Institutionen“ – ist nun selbst Institution. Diese Eröffnung wird zum Anlass einer Veranstaltung, die auf Kämpfe und Visionen zurückblickt und dabei vorausdenkt: Was ist das Museum überhaupt? Welche Geschichte wird dort erzählt? Und welche Geschichte wird das Museum gehabt haben? Museum der UntröstlichkeitSa, 18. Mai 2024, 18.00 Wir beginnen im Jahr 1895: 10 Jahre nach Abschluss der Berliner Afrikakonferenz und 16 Jahre nach den ersten Treffen der Antisemiten-Liga in Hamburg. Wir beginnen im Jahr 1895 im Gründungsjahr des Volkskundemuseums in Wien. Wir bewegen uns in der Zeit zurück und voran bis heute und stellen uns viele Fragen, zum Beispiel: Welche Untröstlichkeit ist mit dieser Gewalt verbunden? Und mit welchen Mitteln reagiert das Museum auf kritische Interventionen? Museum als CommonsDo, 6. Juni 2024, 18.00 Die Digitalisierung von Sammlungen verspricht Öffentlichkeit. Das ist ein Grund dafür, warum die digitale Veröffentlichung von Sammlungen eine nicht mehr wegzudenkende Teilleistung von Museumsarbeit im 21. Jahrhundert ist. So können wir Digitalisierung tatsächlich als kollektive Arbeit an einem „Wissen als Commons“ verstehen, als Herstellung von Öffentlichkeit. Und was heißt das für das Museum? |