Ausstellungen sind polymediale Kommunikationsmittel, die erst über das Zusammenspiel unterschiedlicher Ebenen (Objekte, Gestaltung, Texte) sinnlich und kognitiv funktionieren – eine Tatsache, die selten reflektiert wird. In einer Serie von Dialogführungen geht schnittpunkt dem Verhältnis von Inhalt und Gestaltung in Wechselausstellungen nach: Inwieweit werden hegemoniale kulturelle Deutungsmuster durch die Ausstellungsgestaltung produziert bzw. prolongiert? Welche gesellschaftlichen Machtmechanismen werden durch die Gestaltung sichtbar? Welche Geschichten erzählt die räumliche Anordnung? Anhand aktueller Ausstellungsbeispiele erörtert schnittpunkt gemeinsam mit GestalterInnen und KuratorInnen inhaltliche und formale Kriterien des Gestaltens, zeigt aktuelle Tendenzen im Ausstellungsbetrieb auf, diskutiert Anforderungen bzw. Umsetzungsmöglichkeiten und macht Arbeits- und Entscheidungsprozesse des "exhibition making" transparent. Dabei werden Fragen aufgeworfen wie: Was können Ausstellungsgestaltungen über ihre funktionalen Aufgaben hinaus erreichen? Wo liegen ihre Grenzen, ihre Macht, ihre Chancen? Wie publikumsorientiert sind Gestaltungen? In welchem Verhältnis stehen Objekte und Gestaltung zueinander?
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Mittwoch, 27. September 2023, 16.00 Uhr
Kaiserhaus Baden, Hauptplatz 17, 2500 Baden
Christine Haupt-Stummer (schnittpunkt) im Gespräch mit Beatrice Jaschke (Kuratorin Ausstellung/purpurkultur) und Marion Oberhofer (Kuratorin Ausstellung), Stefanie Muther (Bühnenbildnerin/Ausstellungsgestaltung, Extraplan) und Emanuel Mauthe (Ausstellungsgrafik/Ausstellungsgestaltung, Extraplan)
Auf der Suche nach Genesung und Erholung zieht es seit Jahrhunderten Kurgäste aus aller Welt in die Thermenstadt. Die Ausstellung „Aufbaden–Abbaden. Kurkultur in Baden“ fragt nach Kurgeschichten bis ins 18. Jahrhundert und lässt Stimmen aus dem Heute zu Wort kommen. Badens Kurkultur erzählt von wechselnden Hygiene-und Moralvorstellungen, medizinhistorische Errungenschaften, gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen. 2021 wurde Baden in die UNESCO-Welterbeliste „The Great Spa Towns of Europe“ aufgenommen.
Im Rahmen des Rundgangs „power of display“ diskutiert schnittpunkt gemeinsam mit den Kurator:innen und Gestalter:innen inhaltliche und formale Herangehensweisen der Ausstellungsestaltung und Vermittlungsmaterialien. In welchem Verhältnis stehen Räume, Exponate und Gestaltung zueinander? In welcher Weise unterstützt das Zusammenwirken von kuratorischem Konzept und Gestaltung die Neuperspektivierung von Exponaten? Wie können vielschichtige Ebenen der Betrachtung erzeugt und vermittelt werden?
Im Anschluss stellen wir uns auch den problematischen Anteilen lokaler Geschichte, befragen die Badekultur auf ihre völkischen Dimensionen und nützen die örtliche Nähe, um mit Nora Sternfeld (schnittpunkt, hfbk hamburg) die völkische Ästhetik der Skulptur „Nackter Reiter“ von Josef Müllner im Kurpark Baden kritisch zu diskutieren.
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© Markus Krottendorfer/MAK
Di, 2. Mai 2023, 18 Uhr
MAK – Museum für angewandte Kunst Wien
Stubenring 5, 1010 Wien
Dialogführung mit Brigitte Felderer (Gastkuratorin), Peter Sandbichler (Ausstellungsgestaltung) im Gespräch mit Beatrice Jaschke und Renate Höllwart (schnittpunkt)
Seit jeher haben Feste zu aktivistischen Experimenten oder auch zu künstlerischen Ansagen herausgefordert. So vermag bisweilen selbst ein Champagnerglas oder auch eine verbotene Kostümierung, ein immersiver Partysound oder eine Festinszenierung Überraschungen und sogar Provokationen auszulösen. Das Fest als ein flüchtiges Ereignis hat immer wieder Gestalter*innen aus Kunst, Architektur, Design und Musik veranlasst, Gestaltungstraditionen und Kunstdiskurse in die Exzesse einer wilden Nacht oder in die Feier eines würdigen Anlasses zu übersetzen. Umgekehrt haben diese vergänglichen Freiheiten neue Formate und Inhalte angeregt und ausgetestet. Feste dokumentieren gesellschaftliche Dringlichkeiten und dabei Veränderungen – im Großen wie im Kleinen. Die MAK-Ausstellung „THE FEST. Zwischen Repräsentation und Aufruhr“ verlebendigt Kultur- wie Sozialgeschichte und thematisiert die Bedeutung von Gestaltungsstrategien für gelebte Alltagskultur.
Wie können Feste ausgestellt werden? Welche Rolle spielt die Gestaltung, wenn die Ausstellung ein Fest in einem Museum ausrichtet? Mit welchen Formen und Mitteln werden die Inhalte gestalterisch und grafisch umgesetzt? Welche Bedeutung kommt dabei den zeitgenössischen künstlerischen Interventionen zu? Welche Funktion hat die skulpturale Geste der Ausstellungsarchitektur für das kuratorische Konzept? Und wie fügen sich Anordnung und Erzählung zu einem Raumbild? In einem dialogischen Rundgang beleuchtet schnittpunkt gemeinsam mit der Gastkuratorin Brigitte Felderer und dem Künstler und Ausstellungsgestalter Peter Sandbichler die Ausstellung aus museologischer Perspektive entlang von Gestaltungsfragen und geht diesen und anderen Fragen auf den Grund.
THE FEST. Zwischen Repräsentation und Aufruhr
14.12 Dezember 2022 bis 5. Juli 2023
MAK Ausstellungshalle
Kuratorinnen Gastkuratorin: Brigitte Felderer, Co-Kuratorin: Olga Wukounig, MAK Kuratorin: Anne-Katrin Rossberg (Kustodin MAK Sammlung Metall und Wiener Werkstätte Archiv), unter Mitwirkung aller MAK Kustod*innen
Ausstellungsgestaltung Peter Sandbichler
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Do, 17. November 2022, 18 Uhr
Haus der Geschichte Österreich
Heldenplatz Wien, Neue Burg, Alma Rosé Plateau / in der Ausstellung
Dialogführung mit Markus Fösl (vermittlerisch-kuratorisches Team) und Laura Langeder (Co-Kuratorin), Gabu Heindl (Ausstellungsarchitektur), Maria Kanzler (grafische Gestaltung) im Gespräch mit Beatrice Jaschke und Renate Höllwart (schnittpunkt)
Die Ausstellung „Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum“ versteht sich gleichermaßen als vermittlerisches wie als kuratorisches Projekt. Einerseits macht die Ausstellung anhand von 14 ausgewählten Schenkungen transparent, unter welchen Gesichtspunkten das Haus der Geschichte Österreich Objekte in die Sammlung übernimmt und somit für zukünftige Generationen aufbewahrt. Andererseits stellt sie den gesellschaftlichen Umgang damit zur Diskussion und adressiert die Besucher*innen: Wie würden sie mit NS-Relikten umgehen? Würden sie sie aufbewahren? Verkaufen? Oder zerstören?
Dabei geht es um die gesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit Relikten des Nationalsozialismus aber auch darum, was es heißt sich ihnen und ihrer Präsenz in der Gesellschaft zu stellen und was das mit einem demokratischen Bewusstsein in der Gegenwart zu tun haben kann.
In einem dialogischen Rundgang greift schnittpunkt diese Fragen auf und beleuchtet sie aus der Perspektive von Gestaltungsfragen: Wie können und wie sollen Objekte mit Bezug zum Nationalsozialismus ausgestellt werden? Welche Rolle spielt Gestaltung, wenn ein Museum ein Raum für Auseinandersetzung und Konflikte sein will? Mit welchen Formen und Mitteln werden die Inhalte gestalterisch und grafisch umgesetzt? Was bedeutet Involvierung in diesem Fall?
schnittpunkt. ausstellungstheorie und -praxis geht in einer Dialogführung mit Mitgliedern des Inhalts- sowie des Gestaltungsteams der Ausstellung diesen und anderen Fragen auf den Grund.
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© Toledo i Dertschei
81: Ausstellung: Nach der Flucht. Aus Ex-Jugoslawien nach Wien – Geschichten von Geflüchteten in den 1990er Jahren.
Fr, 9. Oktober 2020, 17.30 Uhr
Büchereien der Stadt Wien
Urban-Loritz-Platz 2a
1070 Wien
Dialogführung mit Vida Bakondy (Co-Kuratorin mit Amila Širbegovi?), Carlos Toledo (Ausstellungsdisplay und grafische Gestaltung mit Eva Dertschei, Toledo i Dertschei) im Gespräch mit Beatrice Jaschke und Nora Sternfeld (schnittpunkt)
Die Ausstellung Nach der Flucht (Trägerorganisation Initiative Minderheiten, in Kooperation mit den Büchereien der Stadt Wien) widmet sich den Geschichten von Menschen, die im Zuge des kriegerischen Zerfalls Jugoslawiens zu Beginn der 1990er Jahre aus ihrem Land flüchten mussten und in Wien ein neues Zuhause fanden. Mit über 100.000 aufgenommenen Kriegsflüchtlingen war Österreich ein zentraler Fluchtpunkt, wobei die größte Gruppe mit 85.000 Schutzsuchenden aus Bosnien und Herzegowina stammte. Ungefähr zwei Drittel von ihnen blieben dauerhaft in Österreich. 25 Jahre nach dem offiziellen Kriegsende in Bosnien spürt die Ausstellung anhand persönlicher Erinnerungsstücke den Biografien von 14 Wiener*innen nach. Die gezeigten Objekte schlagen eine Brücke zwischen ihrem Leben vor der Flucht und danach. Sie vermitteln Einblicke in individuelle Erfahrungen von Krieg, Flucht und Neubeginn
Wie lässt sich die existentielle Erfahrung von Flucht, Vertreibung und Neuanfang dokumentieren? Welche Formen und Strategien der Sichtbarmachungen finden sich? Ist doch das Loslassen und die Beschränkung auf das Wesentliche – das Überleben – ein zentraler Bestandteil dieser Geschichten. Wie wurde das Material recherchiert, die Biografien ausgewählt und die Erinnerungen wachgerufen? Mit welchen Formen und Mitteln werden die Inhalte gestalterisch und grafisch umgesetzt?
schnittpunkt. ausstellungstheorie und -praxis geht in einer Dialogführung mit Vida Bakondy und Carlos Toledo diesen Fragen auf den Grund.
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Architekturzentrum Wien, Foto: Lisa Rastl
Mo, 9. Dezember 2019, 19.00 Uhr
Architekturzentrum Wien
Dialogführung mit Monika Platzer (azw - Kuratorin) Michael Hieslmair & Michael Zinganel (Tracing Spaces - Architekten) Christoph Schörkhuber & Manuela Neuner (seite zwei, GrafikerInnen) sowie Martina Griesser und Beatrice Jaschke (schnittpunkt)
Nach der Befreiung Österreichs im Frühjahr 1945 und der Besetzung durch die vier Siegermächte Großbritannien, Frankreich, USA und Sowjetunion wurde Wien zu einem zentralen Schauplatz des Kalten Krieges. Der Wettstreit der Systeme wurde auch auf dem Feld der Architektur ausgetragen. Die Ausstellung Kalter Krieg und Architektur zeigt das Baugeschehen im Nachkriegs-Österreich sowie dessen AkteurInnen und Debatten erstmals im Kontext des globalen Ost-West-Konflikts.
Wie wird diese komplexe Geschichte erzählt? Was bedeuten die Farbcodes und wofür werden sie eingesetzt? Wie wird das dichte Material präsentiert? Welche Rolle spielt die Grafik? Wie verändert die Ausstellung Kalter Krieg und Architektur den Blick auf die globale und die österreichische Architekturgeschichte und welche Rolle nimmt dabei die Gestaltung ein?
schnittpunkt.ausstellungstheorie und -praxis geht in einer Dialogführung mit der Kuratorin und den GestalterInnen diesen und anderen Fragen auf den Grund.
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© KHM-Museumsverband Ausstellungsansicht
Dienstag, 16. April 2019, 16.00-17.30 Uhr
Kunsthistorisches Museum Wien
Jasper Sharp (Kurator) im Gespräch mit Beatrice Jaschke (schnittpunkt)
Der Filmemacher Wes Anderson und seine Partnerin, die Autorin und Illustratorin Juman Malouf wurden vom Kunshistorischen Museum Wien eingeladen eine Ausstellung zu kuratieren. Mit der Hilfe von hauseigenen KuratorInnen und KonservatorInnen haben Anderson und Malouf mehr als 400 Objekte aus allen vierzehn Sammlungen des Hauses ausgewählt auch aus dem Naturhistorischen Museum und aus dem Depot. Das Ergebnis erhielt den Titel Spitzmaus Mummy in a Coffin and other Treasures.
Warum werden renommierte KünstlerInnen eingeladen im Kunshistorischen Museum Ausstellungen zu kuratieren? Wie funktioniert das praktisch? Wie werden die Aussttellungsgegenstände arangiert? Was bedeutet das neue Ausstellungsformat für das Haus? Was für die Museumspraxis von AusstellungsgestalterInnen? In welchem Verhältnis stehen die Exponate und das kuratorische Konzept? Wie ist die Ausstellung gegliedert, wie sind die Objekte aufgestellt?
schnittpunkt geht gemeinsam mit dem Kurator Jasper Sharp diesen und anderen Fragen nach und versucht dabei herauszufinden, wie das Zusammenspiel von Architektur, Inszenierung, Objekten und kuratorischem Konzept aufgeht.
Begrenzte TeilnehmerInnenzahl, Anmeldungen erbeten unter: info@schnitt.org
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Foto: Klaus Pichler/Wien Museum
Donnerstag, 28. März 2019, 16.30-18.00 Uhr
Wien Museum MUSA, Felderstraße 6-8, 1010 Wien
Martina Nußbaumer, Peter Stuiber (KuratorInnen, Wien Museum), Robert Rüf (Ausstellungsarchitektur), Larissa Cerny (Grafik) im Gespräch mit Martina Griesser (schnittpunkt)
Wohin mit den Dingen, die immer mehr werden? Welche Dinge nehmen wir dazu, welche heben wir auf, und welche geben wir weg? Diesen zutiefst musealen Fragestellungen widmet sich das Wien Museum in der Ausstellung „Wo Dinge wohnen. Das Phänomen Self-Storage“ anhand des privaten Sammelns und Speicherns. Die erste Schau am neuen Standort MUSA untersucht „Selfstorage“ als ein Modell der „Selbsteinlagerung“ für Stadt-BewohnerInnen, wo privater Stauraum immer schwieriger leistbar wird und mobiler Besitz zunehmend belastet. Was erzählt das Phänomen Selfstorage über gegenwärtige Stadtentwicklung? Welche Lebensentwürfe und biografische Einschnitte spiegeln sich in der Nutzung von Selfstorages wider? Wie lässt sich das ausstellen und was hat das mit dem Museum zu tun? Gibt es Analogien in der Museumspraxis, insbesondere wenn es um die Bewertung geht, was künftig Bedeutung haben wird und damit eine langfristige Einlagerung rechtfertigen könnte? Dies und anderes diskutieren die KuratorInnen Martina Nußbaumer und Peter Stuiber, die GestalterInnen Robert Rüf und Larissa Cerny (angefragt) mit Ihnen in einem von Martina Griesser (schnittpunkt) moderierten Gespräch.
Beatrice Jaschke (schnittpunkt) im Gespräch mit Renate Höllwart und Elke Smodics (Kuratorinnen), Gabu Heindl (Ausstellungsgestaltung), Eva Dertschei und Carlos Toledo (Ausstellungsgrafik)
Begrüßung: Peter Fritz (Schallaburg)
Mittwoch, 12. Oktober 2016, 14.00 bis 16.00 Uhr
Schallaburg, 3382 Schallaburg 1
Eines der zentralen Anliegen der Ausstellung ist es gängige Praxen von fertigen Erzählungen aufzubrechen und die BesucherInnen zentral mitzudenken. Welche Herausforderungen stellen sich dadurch? Wie gelingt es, die 70er Jahre zu aktualisieren und dabei Vielstimmigkeit zu erzeugen? Wie werden Erinnerungen an die 70er wachgerufen und gleichzeitig Anstöße zur Auseinandersetzung mit der Gegenwart gegeben? In welchem Verhältnis stehen die Exponate und das kuratorische Konzept? Wie ist die Ausstellung gegliedert, die lange Raumflucht gebrochen und die Debattenräume dabei eingebettet? Mit welchen Mitteln wird ein Jahrzehnt spürbar ohne dabei zu re-enacten? Kann mit einer aktuellen Gestaltung eine zeitliche Brücke geschlagen werden? schnittpunkt geht gemeinsam mit den Kuratorinnen und GestalterInnen diesen und anderen Fragen nach und versucht dabei herauszufinden, wie das Zusammenspiel von Architektur, Grafik und kuratorischem Konzept aufgeht.
Es besteht die Möglichkeit für eine gemeinsame An- und Abreise mit der Bahn:
ab Wien West 12.20 – an Melk 13.22
ab Melk 17.36 – an Wien West 18.40
Von Melk Taxi zur Schallaburg Kosten zirka Euro 20.-
Beatrice Jaschke und Monika Sommer (schnittpunkt) im Gespräch mit Michaela Feurstein-Prasser (xhibit), Reinhard Buchberger (Wienbibliothek) und Martin Kohlbauer (Architekt)
Dienstag, 4. Oktober 2016, 16.00 bis 17.30 Uhr
Ausstellungskabinett der Wienbibliothek im Rathaus, Rathaus, Stiege 6, 1. Stock, 1082 Wien
Kaum ein Thema, das seit Jahren so umstritten ist und der Reformen harrt, wie (Schul)Bildung. Dies nimmt die Wienbibliothek im Rathaus zum Anlass, einen Blick auf die Geschichte der Schule, im Speziellen der Trivial- und Volksschule in Wien zu werfen. Zusätzlicher Anstoß zur Ausstellung ist die Übernahme von Archivbeständen des Verlags für Jugend & Volk, des Österreichischen Bundesverlags und der „Zentralbücherei für Pädagogik“, der Bibliothek des ehemaligen Pädagogischen Instituts der Stadt Wien, das seit den 1920er Jahren als LehrerInnenfortbildungsanstalt diente, in die Wienbibliothek. Wieviel Schulgeschichte steckte bisher in den Sammlungen der Wienbibliothek? Wie lässt sich Bildungsgeschichte auf 80 Quadratmetern ausstellen? Wie verhalten sich kuratorisches Konzept, ältere und neuere Bibliotheksbestände, Leihgaben und gestalterische Mittel zueinander?
Martina Griesser und Christine Haupt-Stummer (schnittpunkt) im Gespräch mit dem Kurator Sebastian Hackenschmidt (MAK)
Donnerstag, 19. Mai 2016, 16.30 bis 18.00 Uhr
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Stubenring 5, 1010 Wien
Josef Frank zählt nicht nur zu den bedeutendsten österreichischen ArchitektInnen des 20. Jahrhunderts, sondern mit seinen Entwürfen für Textilien und Möbel auch zu den GestalterInnen der Moderne, denen das internationale Design bis heute wichtige Impulse verdankt. Die MAK-Ausstellung JOSEF FRANK: Against Design widmet sich Franks Werk in seiner ganzen Vielfalt und Farbenpracht. Warum aber der Titel „Against Design“? Die von den Kuratoren Sebastian Hackenschmidt (MAK) und Gastkurator Hermann Czech entwickelte Ausstellung zeigt Frank in dieser Schau mit einem grundsätzlich pragmatischen Gestaltungsansatz: Bereits Vorhandenes sollte berücksichtigt und intuitiv für den Gebrauch weiterentwickelt werden. Für Frank standen weniger formale Qualitäten als vielmehr solche des sozialen Erlebens im Vordergrund. Doch wie lässt sich diese These als Ausstellung umsetzen und räumlich zur Darstellung bringen? Welchen gestalterischen Anspruch erhebt „Against Design“? In welchem Verhältnis stehen Exponate und kuratorisches Konzept?
Renate Höllwart und Beatrice Jaschke (schnittpunkt, /ecm) im Gespräch mit Angelika Höckner und Gerald Moser (Ausstellungsgestaltung, Wunderkammer) und Martina Affenzeller, Renate Woditschka, Konrad Zirm (Grafische Gestaltung, zunder zwo) sowie Frédéric Singer und Anastasia Soutormina (zwei der KuratorInnen, /ecm)
Samstag, 9. Jänner 2016, 18.00 Uhr
AIL – Angewandte Innovation Laboratory, Franz-Josef Kai 3, 1010 Wien
Im Rahmen des Rundganges „power of display“ beleuchtet schnittpunkt die strukturellen und inhaltlichen Dimensionen dieses vielschichtigen Projekts und widmet sich Aspekten der kuratorischen und gestalterischen Umsetzung. Welche Geschichten erzählt die räumliche Anordnung? Wie wird der rote Faden gesponnen, welche Schnitte werden gesetzt und wie spielen grafische und räumliche Gestaltung zusammen?
Im Gespräch sind Werner Hanak-Lettner (Chefkurator JMW), Adina Seeger (Assistenzkuratorin JMW), Stefan Fuhrer (Ausstellungsgestaltung), Monika Sommer (schnittpunkt)
Donnerstag, 17. Dezember 2015, 16.30 bis 18.00 Uhr
Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Was ist eine offene Universität? Mit der Frage nach Inklusion und Exklusion begibt sich die Ausstellung „Die Universität. Eine Kampfzone“ auf die Reise durch das Wien der vergangenen 650 Jahre. Während es Juden mit dem Toleranzpatent 1782 erstmals nach über 400 Jahren möglich ist, an der Universität Wien zu studieren, müssen Jüdinnen nochmals über 100 Jahre warten. Die Universität wird im kurzen 19. Jahrhundert zu einem jüdischen Hoffnungsgebiet, entpuppt sich jedoch ab den 1880er-Jahren als zunehmend antisemitische Kampfzone, die sich während der Ersten Republik zusätzlich brutalisiert. Wie kann diese Geschichte im Format Ausstellung aus jüdischer Perspektive erzählt und gezeigt werden? Entpuppen sich zahlreiche gängige österreichische Geschichtsnarrative über die Zeit vor 1938 auf universitärem Boden als nicht haltbar?
Im Gespräch sind Christian Klösch (Kurator, Provenienzforschung TMW),
Peter Karlhuber (Gestaltung „Inventarnummer 1938“), Martina Griesser (Sammlungsleitung TMW, schnittpunkt), Monika Sommer (schnittpunkt)
Donnerstag, 12. November 2015, 16.30 bis 18.00 Uhr
Technisches Museum Wien, Mariahilfer Strasse 212, 1140 Wien
Die mediale Diskussion um Provenienzforschung wird beherrscht von der Rückgabe wertvoller Kunstwerke, doch der Raubzug der Nazis machte auch vor Dingen des Alltags und technischen Geräten nicht halt. Seit 1998 sucht das Technische Museum Wien mit Österreichischer Mediathek (TMW) nach NS-Raubgut in seinen Sammlungen. „Inventarnummer 1938“ zeigt die bisher identifizierten Objekte, rekonstruiert die Lebensgeschichten der Beraubten und dokumentiert die Suche nach den heute in aller Welt verstreut lebenden Erben. Die im November 2015 eröffnete Schau ist von nun an fester Bestandteil der Dauerausstellung im Technischen Museum: Im besten Fall ist es eine Ausstellung, die sich durch die Restitution der Objekte allmählich selbst wieder auflöst.
Wie lässt sich der heterogene Exponatbestand – beispielsweise ein Auto, ein Radioapparat, ein Durchlauferhitzer – im Kontext der bestehenden Dauerausstellung gestalterisch und inhaltlich integrieren? Welche Rolle spielen die Museumsobjekte in der Reflexion über Arisierungsprozesse um 1938 und über die Geschichte von Gewalt, Flucht und Vertreibung? Wie lässt sich eine Brücke zu aktuellen politischen Ereignissen in Österreich und Europa schlagen?
Die TMW-Datenbank zum NS-KFZ-Raub gibt zusätzlich die Möglichkeit online zu recherchieren. Die frei zugängliche Datenbank umfasst über 3.000 Kraftfahrzeuge von JüdInnen und RegimegegnerInnen, die im Jahr 1938 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und geraubt wurden:
www.technischesmuseum.at
Monika Sommer (schnittpunkt) im Gespräch mit Birgit Johler (Kuratorin Volkskundemuseum) und Alexander Kubik (Gestaltung)
Donnerstag, 5. November 2015, 18.00 Uhr
Volkskundemuseum, Laudongasse 15, 1080 Wien
In London, im heutigen Freud Museum, stehen im ehemaligen "Dining Room" der Familie Freud fünf Möbelstücke ländlich-alpiner Herkunft. Anna Freud hatte sie um 1930 für ihr Wochenendhaus in Niederösterreich erworben. 1938, nach dem "Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland, entschlossen sich die Freuds, Österreich zu verlassen. Die Kästen und Truhen aus Hochrotherd konnten dank Anna Freuds Kollegin und Freundin, der US-Amerikanerin Dorothy Burlingham, aus Österreich ausgeführt werden. Die Ausstellung "Freud’s Dining Room" spürt der Geschichte dieser Möbelstücke und der Bedeutung für ihre ehemalige Eigentümerin in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen und -stationen nach.
Wie lässt sich eine Intervention in eine Dauerausstellung gestalten, die sich materiell nicht in Originalen manifestiert? Wie kann eine Sonderausstellung in der Dauerausstellung des Museums eine Reflexion der eigenen musealen Zeigepraxis erreichen? Wenn authentische Objekte fehlen, was ist dann die Aufgabe der „Substitute“?
Gemeinsam diskutieren wir über das Making-of bzw. über die gewählten Repräsentationsformen der Ausstellung als eine mögliche Form von kultureller bzw. ästhetischer Praxis.
Ein Gespräch mit Monika Platzer und Ingrid Holzschuh (Kuratorinnen AzW), Gabu Heindl und Lisi Zeininger (GABU Heindl Architektur) und Toledo i Dertschei (GestalterInnen)
Moderation: Renate Höllwart und Monika Sommer (schnittpunkt)
Mittwoch, 12. August 2015, 17.00 Uhr
Architekturzentrum Wien, Museumsplatz 1, im MQ, 1070 Wien
Die Ausstellung „Wien. Die Perle des Reiches" Planen für Hitler zeigt das breite Spektrum des Wiener Baugeschehens während des Nationalsozialismus. Die Bau- und Planungstätigkeit im Dritten Reich am Beispiel Wiens veranschaulicht die weitreichenden Zusammenhänge und Verflechtungen der NS-Ziele – Architektur wird für eine aggressive Expansionspolitik des NS-Regimes instrumentalisiert, Städtebau und Raumplanung werden zum Machtinstrument für eine nationalsozialistische Bevölkerungspolitik. Dem paradoxerweise weit verbreiteten Mythos, Wien würde nur eine untergeordnete Rolle im Planungsgeschehen des Dritten Reiches spielen, wird in der Ausstellung nachgespürt und die mächtige Funktion Wiens als Drehscheibe und Transitraum von und nach Südosteuropa entgegengestellt.
Ausgehend vom Archivbestand von Klaus Steiner geht die Ausstellung dabei Kontinuitäten in der Stadt- und Raumplanung und dem Wirken der AkteurInnen von der Zwischenkriegszeit, über das Dritte Reich und die Nachkriegsjahre bis in die Gegenwart nach. Ziel der Kuratorinnen ist die Veränderung, Überformung, Inszenierung und Modernisierung der Stadt nachvollziehbar zu machen.
Im Rahmen eines Rundgangs widmet sich schnittpunkt Aspekten der kuratorischen Umsetzung, der Ausstellungsarchitektur und Gestaltung: Welche Problematiken birgt das Ausstellen von Originalmaterialien aus der NS-Zeit? Wie werden eine Vielzahl von Plänen, Fotografien und Schriftstücke im Raum inszeniert? Wie können dabei Planungen aus der NS-Zeit mit Parallelen und Kontinuitäten in der Gegenwart konfrontiert und visualisiert werden? Und welche Rolle spielt dabei der Umgang mit Text und Sprache?
Martina Griesser und Monika Sommer (beide schnittpunkt) im Gespräch mit Helga Bock (Bestattungsmuseum) und Virgil Widrich (checkpoint media)
Dienstag, 21. Juli 2015, 18.00 Uhr
Bestattungsmuseum Wien am Wiener Zentralfriedhof, Tor 2 (Haupteingang), Untergeschoß der Aufbahrungshalle 2, Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien
Der Tod gehört in der öffentlichen Wahrnehmung zu Wien wie der Stephansdom. Das Bestattungsmuseum, 1967 gegründet, verdankt sich dem Mythos der besonderen Beziehung der Stadt zum Totenkult und einer privaten Sammelleidenschaft. 2014 übersiedelt das Museum an den Zentralfriedhof und positioniert sich nahe an den letzten Orten neu. Es versteht sich als Besucher/innen-Zentrum und zeigt anhand von 250 Objekten verschiedene Aspekte von Trauerfällen. schnittpunkt widmet sich Fragen wie: An wen adressiert sich die Institution? Was bedeutet es, als Generalunternehmen die Neukonzeption eines Firmenmuseums zu übernehmen? Welche Rolle spielen multimediale Aspekte der Vermittlung? Wie gestaltet sich das Spannungsfeld zwischen den Objekten und den Audio- bzw. Videoinstallationen? Funktioniert ein Museum auch ohne Aufsicht? Wird die Sammlung weiter ausgebaut?
Im Rahmen des Rundganges "power of display" beleuchtet schnittpunkt die strukturellen und inhaltlichen Dimensionen dieses vielschichtigen Projekts und widmet sich Aspekten der kuratorischen und gestalterischen Umsetzung ebenso wie Implikationen der Überschneidung des Rollenverständnisses von KünstlerIn und KuratorIn. In welchem Verhältnis stehen hier kuratorische Arbeit, künstlerisches Gesamtkonzept und individuelles Werk?
Treffpunkt: 18.00 Uhr, Eingang Bestattungsmuseum am Zentralfriedhof
Straßenbahnen 71, 6, Bus 373, 572, 71A
www.bestattungsmuseum.at
Beatrice Jaschke (schnittpunkt) im Gespräch mit Dieter A. Binder, Georg Hoffmann, Monika Sommer, Heidemarie Uhl (wissenschaftlich-kuratorisches Team), Stefan Oláh (Fotograf), Stefan Fuhrer (Grafiker) und Thomas Hamann (Szenograph)
Donnerstag, 18. Juni 2015, 14.00 Uhr
Krypta des Äußeren Burgtors, Heldenplatz
An zwei Schauplätzen, dem Heldenplatz und dem Äußeren Burgtor, zeigt die Ausstellung zum Kriegsende 1945 in Österreich die Verdichtung der Gewalt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Auf dem Heldenplatz veranschaulichen zwölf ausgewählte Orte – fotografiert von Stefan Oláh – Gewaltverbrechen des NS-Regimes, das bis zur letzten Minute versucht, sein Terrorsystem in Österreich aufrecht zu erhalten. In der Krypta im Äußeren Burgtor wird „Wien 1945 – Großstadt im Krieg“ thematisiert und „41 Momentaufnahmen“ verdeutlichen die Ambivalenz der individuellen Erfahrungen und Wahrnehmungen in der Phase des Kriegsendes.
Was bedeutet es, eine Ausstellung im öffentlichen Raum an diesem geschichtsträchtigen Ort zu machen? Wie werden die nationalsozialistischen Kriegsendphaseverbrechen visualisiert? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen der künstlerischen Fotografie und den historischen Dokumenten? Wird sich das Burgtor nach dieser ersten zeitgeschichtlichen Ausstellung in der Krypta als Ausstellungsort etablieren?
Im Rahmen des Rundganges "power of display" beleuchtet schnittpunkt die strukturellen und inhaltlichen Dimensionen dieses vielschichtigen Projekts und widmet sich Aspekten der kuratorischen und gestalterischen Umsetzung ebenso wie Implikationen der Überschneidung des Rollenverständnisses von KünstlerIn und KuratorIn. In welchem Verhältnis stehen hier kuratorische Arbeit, künstlerisches Gesamtkonzept und individuelles Werk?
Treffpunkt: Krypta des Äußeren Burgtors, Heldenplatz
www.oeaw.ac.at/41Tage
Ein Gespräch mit den beiden Kuratorinnen Beatrice Jaschke und Monika Sommer (purpurkultur / schnittpunkt), den GestalterInnen Florian Koch und Christine Zmölnig (sensomatic), dem Fotografen: Victor Jaschke
Moderation: Christine Haupt-Stummer (section.a / schnittpunkt)
Donnerstag, 12. Februar, 17.00 Uhr
Brennpunkt. Museum der Heizkultur Wien, Malfattigasse 4, 1120 Wien
Die Ausstellung zeigt, dass Toiletten nicht still sind. Im Gegenteil, in vielfacher Weise sind sie sprechende Orte: Sie erzählen von sozialer und politischer Geschichte, von Intimität und Scham, werfen Fragen der Geschlechterverhältnisse, der Hygiene und der der Umweltbewegung auf. schnittpunkt geht in einem Rundgang mit den beiden Kuratorinnen und den GestalterInnen die Verbindungen von Gestaltung und Inhalt nach und fragt mit welchen Mitteln die GestalterInnen die kuratorische Narration in den niedrigen Kellerraum gesetzt haben. Wie hat die Geschichte den Raum verändert, welche Rolle spielen Interaktiva und wie wurde der Vienna Sound Walk integriert? In welchem Verhältnis stehen die Fotos zu den Texten und welche Rolle spielen die Objekte?
Im Rahmen des Rundganges "power of display" beleuchtet schnittpunkt die strukturellen und inhaltlichen Dimensionen dieses vielschichtigen Projekts und widmet sich Aspekten der kuratorischen und gestalterischen Umsetzung ebenso wie Implikationen der Überschneidung des Rollenverständnisses von KünstlerIn und KuratorIn. In welchem Verhältnis stehen hier kuratorische Arbeit, künstlerisches Gesamtkonzept und individuelles Werk?
Ein Gespräch mit Luisa Ziaja (Kuratorin) und Monika Sommer (schnittpunkt)
Mittwoch, 12. November 2014, 19.00 Uhr
21er Haus, Arsenalstrasse 1, 1030 Wien
Das 21er Haus hat den 75. Todestag von Sigmund Freud im September 2014 zum Anlass für eine Ausstellung genommen, die Fragen der Repräsentation, Freud’scher Theorien und bildender Kunst ins Spiel bringt. Sigmund Freud und das Spiel mit der Bürde der Repräsentation zeigt Arbeiten von über 70 Künstlerinnen und Künstlern zu den vielfältigen Schnittstellen von visueller Kultur und Psychoanalyse. Es handelt sich aber nicht um eine konventionelle Group Show, sondern um eine sogenannte Curated Installation des amerikanischen Konzeptkünstlers Joseph Kosuth, der in gestalterisch-kuratorischer Funktion tätig war.
Im Rahmen des Rundganges "power of display" beleuchtet schnittpunkt die strukturellen und inhaltlichen Dimensionen dieses vielschichtigen Projekts und widmet sich Aspekten der kuratorischen und gestalterischen Umsetzung ebenso wie Implikationen der Überschneidung des Rollenverständnisses von KünstlerIn und KuratorIn. In welchem Verhältnis stehen hier kuratorische Arbeit, künstlerisches Gesamtkonzept und individuelles Werk?
Ein Gespräch mit Julia Hohenwarter (Künstlerin http://juliahohenwarter.com/) und Vanessa Joan Müller (Kuratorin, Leitung Dramaturgie Kunsthalle Wien),
Moderation: Christine Haupt-Stummer und Renate Höllwart (schnittpunkt)
Freitag, 10. Oktober 2014, 16.00 Uhr
Kunsthalle Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Neue Wege nichts zu tun widmet sich einer künstlerischen Produktion, die sich der Aktivität, dem Machen und Herstellen eines Werks entgegenstellt und stattdessen Formen des Nichtstuns, des Unterlassens oder der Tautologie positiv besetzt. Das Unterlassen bringt dabei nicht nur ein kritisches, sondern auch ein schöpferisches Moment hervor. Eine der beteiligten KünstlerInnen der thematischen Gruppenausstellung ist Julia Hohenwarter. Sie wurde von Seiten der Kuratorinnen eingeladen, das Ausstellungsdisplay zu entwickeln. schnittpunkt geht gemeinsam mit ihr und einer der beiden Kuratorinnen den Verbindungen von Gestaltungs- und Präsentationsfragen nach, die aufkommen können, wenn künstlerische Installation und museale Gestaltungselemente aufeinander treffen: Mit welchen künstlerischen und gestalterischen Mitteln übersetzt die Künstlerin die kuratorische Narration in den Raum? In welchem Spannungsverhältnis steht dabei die skulpturale Geste gegenüber der gestalterischen Funktion? Wie bestimmen die Trägerelemente den Weg und die Rezeption der AusstellungsbesucherInnen? Wo bricht die Künstlerin bewusst mit einzelnen Anordnungen die Choreografie der Ausstellung im Sinne des Ausstellungsthemas? Schafft die räumliche Präsenz der Gestaltungselemente eine Hierarchisierung innerhalb der Ausstellung?