
07: DAS MUSEUM VERLERNEN? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen
Gespräch mit Nora Landkammer, Stephanie Endter und Karin Schneider (Autor*innen/Herausgeber*innen), Carla Bobadilla (Künstler*in, decolonizing in Vienna), Renate Höllwart und Nora Sternfeld (schnittpunkt)
DAS MUSEUM VERLERNEN? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen
Band 1: Nora Landkammer: Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld
Band 2: Praxen und Reflexionen kritischer Bildung und Wissensproduktion. Hg. Stephanie Endter, Nora Landkammer, Karin Schneider
Wien: Zaglossus 202
Buchpräsentation
Sonntag, 21. November, 18.00 Uhr
Depot - Kunst und Diskussion
Breite Gasse 3, 1070 Wien
Das Museum verlernen? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen
Band 1: Nora Landkammer: Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld
Band 2: Praxen und Reflexionen kritischer Bildung und Wissensproduktion. Hg. Stephanie Endter, Nora Landkammer, Karin Schneider
Mit Beiträgen von: Julia Albrecht, Bea Barrois, Stephanie Endter, Nadine Golly, Rilando June Lamadjido, Pernilla Luttropp, Nora Landkammer, Berit Mohr, Trinity Mesimé Njume-Ebong, Carolin Philipp, Esther Poppe, Pia Razenberger, Karin Schneider, Nora Schön, Hodan Warsame und Simone Zeefuik
Wien: Zaglossus, 2021
Wie geht die Bildungsarbeit im ethnologischen Museum mit dem kolonialen Erbe der Institutionen um? Kann das ethnologische Museum ein Ort des Verlernens sein, und wenn ja, wie? schnittpunkt lädt zu einem Gespräch über die kürzlich erschienene zweibändige Publikation zu Vermittlung in dekolonisierender Perspektive ein.
"Das Museum verlernen? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen" beschäftigt sich in zwei Bänden mit musealer Bildungsarbeit und Dekolonisierung.
In Band 1 betrachtet Nora Landkammer den Umgang mit dem kolonialen Erbe in der Vermittlung anhand einer qualitativen Interviewstudie mit Vermittler*innen in Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ihre Analyse macht Vermittlung in ethnologischen Museen als Feld widerstreitender Wissensordnungen sichtbar, zwischen den Konventionen besucher*innenorientierter Museumspädagogik, Partizipation, reflexiven Ansätzen aus der Ethnologie und der postkolonialen Kritik. Im Double Bind zu handeln zeigt sich mit Rückgriff auf post- und dekoloniale Zugänge in der Pädagogik als zentral für eine pädagogische Ethik im ethnologischen Museum. Zugleich fragt Landkammer danach, wie die Widersprüche, in denen sich Vermittler*innen in ihrer Praxis sehen, selbst einer dekolonisierenden Lektüre unterzogen und verschoben werden können, um zu Handlungsräumen für eine kritische Vermittlung zu kommen.
Im Gespräch mit Renate Höllwart und Nora Sternfeld werden die Erkenntnisse im ersten Teil der Veranstaltung zur Diskussion gestellt, während der zweite Teil im Anschluss daran von dem Austausch ausgeht, den die Arbeit an Band 2 der Publikation in Gang gesetzt hat. Bei einer kolonialitätskritischen Vermittlungsarbeit, so zeigen viele Beiträge des Sammelbands auf, geht es nicht um das Realisieren einzelner Projekte, sondern um eine beständige Kritik an Strukturen, in die ein*e selbst eingebunden ist. Und diese Arbeit benötigt Räume für kollektive Reflexivität. Die Herausgeber*innen Stephanie Endter, Nora Landkammer und Karin Schneider sprechen mit Carla Bobadilla, Renate Höllwart und Nora Sternfeld über Räume für kollektives Handeln und Vernetzung innerhalb und außerhalb der Museen.